Aktueller denn je: „Biedermann und die Brandstifter“

Theaterbesuch mit dem 12. Jahrgang des Beruflichen Gymnasiums
Hat Biedermann noch alle Tassen im Schrank? Erst quartiert er Brandstifter im eigenen Haus ein und am Ende gibt er ihnen sogar noch die Streichhölzer. „Was hätten Sie denn getan, Herrgottnochmal, an meiner Stelle?“ fragt Biedermeier das Publikum, als alles längst zu spät ist. Max Frischs zeitlose Parabel zum Mitwisser- und Mitläufertum und letztlich zur Mittäterschaft meint eben nicht nur die Machtergreifung der Nationalsozialisten, sondern muss heute genauso als Warnung vor einer Verharmlosung des Rechtspopulismus gelesen werden. „Weh uns!“ ruft der Chor mahnend. Da steht das Haus längst in Flammen.
Die Inszenierung des Alten Schauspielhauses Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Konzertdirektion Landgraf sorgt für Diskussionen, schon im Theater Hameln und später in der Nachbesprechung im Unterricht.
Martin Jedicke



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