Einordnung des Sportkonzeptes in das Bildungskonzept der ERS
Die ERS strebt ein ganzheitliches Bildungskonzept an, das die Verantwortung aller gesellschaftlichen Gruppen für die Bildung, Aus- und Weiterbildung festschreibt. Dieses in den Leitlinien der Schule dokumentierte Konzept hat im Rahmen seines Bildungs- und Erziehungsauftrages die Aufgabe, umfassende berufliche und personale Handlungskompetenz [als wichtige didaktische Leitlinie wird die individuelle Kompetenzentwicklung (Sach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz) jedes Schülers verfolgt.] zu fördern, ihre Zielgruppen auf ein lebenslanges Lernen vorzubereiten, sie zu qualifizieren sowie ihnen eine Orientierung für die zukünftige Lebensgestaltung in vielen Betätigungsfeldern und Prozessen zu bieten. Damit steht nicht nur die Quantität des Wissens im Mittelpunkt, sondern auch die Qualität des Lernens.
Dieser Schritt führt zu einem „Total Quality Management“, das in Form von EFQM an der ERS Regelungen und Maßnahmen gewährleistet, die mit Hilfe der RADAR-Logik nachhaltig die sich ständig veränderbaren Prozesse unserem Leitbild zuordnet.
Das Sportkonzept der ERS orientiert sich an dem grundsätzlichen sportdidaktischen Modell der Ganzheitlichkeit und Mehrperspektivität von Kurz´ pragmatischer Fachdidaktik. Gewählt wurde dieser Ansatz, weil sich dieses Modell zum einen in dem oben genannten Bildungskonzept und im EFQM- Modell wiederfindet, zum anderen, weil es im Kontext zu den gültigen Leitlinien der ERS und den gültigen Richtlinien, Rahmenlehrplänen und Grundsätzen und Bestimmungen des Sports zu sehen ist.
Die Gestaltung des Sportunterrichts an der ERS vollzieht sich nach dem Prinzip der Ganzheitlichkeit der vollständigen Handlung und beinhaltet vereinfacht folgende Phasen:
• Information über die zu bewältigende Aufgabe (Was haben wir vor?)
• Entwicklung eines Arbeitsplanes (Was müssen wir bedenken? Welche Alternativen haben wir? Welche Informationen benötigen wir und wo finden wir diese?)
• Entscheidung über Art der Durchführung, benötigte Arbeitsmittel (Wie gehen wir vor? Was benötigen wir dazu?) und Realisierung der Planung
• Ergebniskontrolle (An welchen Kriterien messen wir den Erfolg? Waren wir erfolgreich, nicht erfolgreich? Konnten wir unsere Planung uneingeschränkt umsetzen?)
• Auswertung und Reflexion (Was hat uns zum Erfolg/Misserfolg geführt? Was müssen wir beim nächsten Mal beibehalten/verändern?)
Insgesamt erfordert Handlungsorientierung ein didaktisches Konzept, das ein für die jeweils konkrete Lerngruppe angepasstes, vielfältiges methodisches Vorgehen beinhaltet.
Der Sportunterricht der ERS orientiert sich in der Wahl der Inhalte und Methoden, an den gesetzlichen Vorgaben, aber auch an den Interessen der Schülerinnen und Schüler, und berücksichtigt deren neue Lebenssituation. Sportarten/-formen mit einer hohen Freizeitrelevanz - auch als Life-Time-Sport - haben dabei eine besondere Bedeutung. Eine Zusammenarbeit der Berufsschulen mit außerschulischen Sporteinrichtungen (Sportvereine, Sportstudios usw.) kann dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler Schwellenängste gegenüber diesen Einrichtungen abbauen. Darüber hinaus kann sich ein freier, zugleich auch kritischer Umgang mit den Sportanbietern entwickeln.
Die Schülerinnen und Schüler lernen Sport- und Bewegungsprogramme kennen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Wichtige Impulse ergeben sich u. a. durch die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsdiensten der Ausbildungsbetriebe, den Berufsgenossenschaften, den Krankenkassen und mit anderen Ausbildungs-einrichtungen.
Die weitere Gestaltung des Sportunterrichts an der ERS erfolgt in einem mehrperspektivisch angelegten Sportunterricht. Sportunterricht mit dieser inhaltlichen Konzeption….
• berücksichtigt unterschiedliche Lernvoraussetzungen von Schülerinnen und Schülern und deren unterschiedliche Lebens- und Arbeitsbedingungen,
• reflektiert die zukünftig zu erwartenden unterschiedlichen Lebenssituationen in der Freizeit- und Arbeitswelt,
• stellt die Teilhabe an der existierenden und sich weiterentwickelnden Sport- und Bewegungskultur sicher,
• berücksichtigt unterschiedlich motivierte individuelle Zugänge zum Sport,
• ermöglicht "Könnenserleben" und Persönlichkeitsstärkung,
• eröffnet Chancen für das Lernen in anderen Fächern.
Erzieherische Herausforderungen in den Bereichen Bewegung und Gesundheit, Ernährung und Suchtverhalten, Mediennutzung und Freizeitgestaltung, Koedukation und interkulturelle Kompetenz (und dies auch auf nonverbale Weise) und nicht zuletzt in der Gewaltprävention können in hervorragender Weise von einem Sportunterricht angenommen werden, der Wissens- und Könnensvermittlung mit Entwicklungsförderung und Wertekommunikation verbindet.
In der Zukunft muss die Gesundheitsförderung besonders akzentuiert werden. Die präventiven und kompensatorischen Effekte, die das Fach Sport in diesen Zusammenhang in ein umfassendes Konzept der Gesundheitsförderung einbringen kann, sind von vielen Stellen gefordert.
Mit den oben genannten Anforderungen an den Sportunterricht an der ERS vollzieht sich aber auch eine neue Ausrichtung der methodischen Anforderungen an das Sportkollegium. Sportunterricht an der ERS nimmt eine Führungsrolle ein, beteiligt sich aktiv an der Diskussion um Sportunterrichts- und Schulentwicklung und bietet zusätzlich vielfältige Möglichkeiten in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Sportlehrer. Insofern ist Sport integraler Bestandteil der Schulprogrammarbeit an der ERS.
Vorhandenen Standards, die bisher als Basis für Lernprozesse Gültigkeit besaßen, werden überdacht und führen mit Hilfe neuere didaktische Überlegungen zu stärkerer Selbstständigkeit und selbstverantworteter Steuerung der Lern- und Übungsprozesse im Sinne eines handlungsoffenen und mehrperspektivischen Unterrichts.
Bei der Übertragung dieses Konzeptes in die konkrete Arbeit müssen die besonderen Bedingungen berücksichtigt werden, unter denen Sport an der Berufsschule stattfindet. Die Fachgruppe Sport hat vor diesem Hintergrund vier Handlungsbereiche konkretisiert, die den Sportunterricht bestimmen.
DAS SCHULSPORTKONZEPT DER
EUGEN-REINTJES-SCHULE (ERS)
GLIEDERT SICH IN VIER HANDLUNGSBEREICHE
Handlungsbereich "Zum Sport verführen"
- Vielfältiges Sportangebot an der Schule
- Moderne Sportarten
- Freizeitorientierte Sportarten
- Sport auf Klassen- und Kursfahrten
- Kooperation mit Vereinen und anderen Partnern
- Ausbildung und Fortbildung der Lehrer
Handlungsbereich "Die Ausstattung verbessern"
- Bau einer Surf-Station für die Landesschulbehörde – offen für alle Schulen
- Kletterwandbau
- Kanubau
- Bau einer Beach-Volleyball-Anlage
- Bau einer Fahrradhalle und Fahrradwerkstatt (BVJ)
- Fachgerechte Reparatur vieler Sportgerätschaften durch Schüler und Lehrer
- Fahrrad-AG / Reparatur der Mountainbikes
Handlungsbereich "Sport bei Gegenwind"
- Sport auf Klassenfahrten mit Berufsschülern
- Spiel- und Sporttag für die ganze Schule
- Gesundheitstage für Lehrer und Ausbilder
Handlungsbereich "Den Einzelnen stärken und sozial Handeln"
- Klassenfahrten
- Klassenfahrten mit BVJ
- Turniere
- Sporttag für die ganze Schule
- Sportfeste der Jugendanstalt
- Projektwoche Jugendanstalt/ERS mit dem Schwerpunkt Sport
- Sport für Benachteiligte
- Laufen für MS-Kranke
- Behindertensport